Kennst du diesen Autoren schon? Dr. Maria Zaffarana
Herkunft
Zwei Herzen schlagen, ach, in meiner Brust: ein italienisches und ein deutsches. Meine Familie stammt nämlich aus Sizilien, geboren wurde ich jedoch 1973 in Köln, wo ich aufgewachsen bin und wo ich immer noch mit meinem Mann und unseren beiden Töchtern lebe.
Werdegang
Die Faszination für das geschriebene Wort verschlug mich nach meinem Germanistik- und Romanistik-Studium an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn (1992-1999) zum Journalismus. Nach einem Zeitschriften-Volontariat war ich zehn Jahre lang als Promi-Redakteurin bei zwei Illustrierten tätig. 2009 machte ich mich als Freie Journalistin und Lektorin selbstständig. Seit 2014 bin ich Chefredakteurin des Genießer-Magazins CarpeGusta.
Die erste große Liebe
Eine unerschöpfliche Leidenschaft für Literatur erwachte in mir sehr früh. Bücher habe ich bereits als kleines Kind verschlungen wie andere Süßigkeiten. Und so keimte in mir mit gerade einmal zwölf Jahren der Wunsch auf zu schreiben. Mein erstes „Werk“ bastelte ich buchstäblich mit selbstgemachten Buchdeckeln. Es war eine unstillbare Sucht, die mich fortan dazu antrieb, immerzu und voller Emphase Geschichten zu Papier zu bringen.
Inspiration
Kein anderes Werk hat mich und mein literarisches Schaffen so geprägt wie Goethes „Die Leiden des jungen Werther“. 16 Jahre alt war ich damals, als ich das kleine Büchlein entdeckte, und ich habe es – sinnbildlich – nie wieder aus den Händen gelegt. Die ungestüme Leidenschaft und süße Melancholie des Wahlheimer Jünglings – sie wurden mir im weitesten Sinne zur Inspiration für all meine Kurzgeschichten, meine Dissertation („Das Motiv des Freitods in Goethes Werther und bei seinen dramatischen Nachfolgern“) und nicht zuletzt auch für meinen ersten Roman „Die Wahrheit ist ein Schlund“.
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Quick- Interview:
Du hast ja jetzt schon einige Bücher herausgebracht. Welches hat sich einen Platz in deinem Herzen erobert?
Mein aktuelles Buch „Zum Teufel mit Kafka“ ist mein stärkstes Buch, weil es eine besondere Entstehungsgeschichte hat: Ich habe es für meine älteste Tochter Lilli geschrieben. Denn sie hat mich dazu inspiriert und immerzu angetrieben, wenn ich mal einen Durchhänger hatte. Sie war sozusagen meine Motivation, meine Muse. Und am Ende haben sich alle Mühen und durchwachten Schreibnächte gelohnt, weil sich auch ein wundervoller Verlag von der humorvollen Geschichte hat begeistern können, sodass mein „Kafka“ im September 2020 im Telegonos Verlag erschienen ist.
Für welche einfachen / kleinen Dinge in Deinem Leben bist Du dankbar?
Ich bin generell ein sehr dankbarer Mensch und kann mich für die kleinsten Dinge begeistern. Schon gar nicht nehme sie als selbstverständlich hin. Glücklich machen mich schöne Momente mit meinen Liebsten, ein Kuss von meinen Kindern, ein toller Spaziergang mit meinen beiden Hunden oder ein gutes Essen.
Wenn Du eine Sache auf der Welt verändern könntest: Was wäre das?
Ich würde negative Gefühle wie Neid, Hass und Missgunst aus dem Gemüt der Menschen ausradieren wollen. Wer dem Leben mit einem offenen Lächeln und Zuversicht begegnet, wird stets mit positiven Emotionen und Erlebnissen belohnt. Wäre ich also Politiker, würde ich – gerade auch in dieser Zeit – eine Portion Optimismus, Hoffnung, Glück und vor allem Lachen verordnen. Das würde vieles einfacher machen.
Die Bücher im Überblick:
Im Jenseits gibt es keine Pralinen
Stillos wie eine schlaffe Mettwurst sackt Albert Friedberg auf dem eiskalten Fußboden seiner Küche zusammen – und stirbt. Umgehend ernüchtert ist er, als er sich bei seiner eigenen Beerdigung wiederfindet und unmittelbar danach in einer gegenstandslosen Landschaft auf Heinrich Böll, sein großes Idol, trifft. Nicht weniger aufwühlend ist die Begegnung mit seiner Mutter, mit der er entlang einer mit Emotionen und Erinnerungen gesäumten Straße ein rot getünchtes, gebäudeähnliches Konstrukt erreicht, das so genannte Syndikat. Dort sieht sich der Schriftsteller inquisitorischen Fragen gegenüber, die mit zügelloser Schamlosigkeit in ihn eindringen. Ausgesetzt einem Strom von Erinnerungen, Zweifeln und Selbstreflexionen, gelangt er zu einer bitteren Erkenntnis. Ist das die Chance für einen Neuanfang? Und kann Heinrich Böll ihm dabei sogar helfen?
Die Wahrheit ist ein Schlund
»Tim Zobern, als 12-Jähriger, ein kleiner Außenseiter – für ihn verändert sich von einer Sekunde zur anderen die Welt. Denn er spricht aus, was er denkt – die Wahrheit! Die Wahrheit in seiner Klarheit angereichert mit misanthropischen Zügen eines Kindes. Das bringt Tim in arge Bedrängnis und in kafkaeske Situationen.
Maria Zaffarana hält unserer Gesellschaft einen sarkastisch geputzten Spiegel vor. Kleinbürgerliches Denken und Verhalten, wenn es um das sozial-zwischenmenschliche Antlitz geht, Arbeitslosigkeit, Andersartigkeit, Einzigartigkeit einer Persönlichkeit als empfundener Makel, werden dem sozialen Umfeld verschwiegen und zwischenmenschliche Beziehungen sehr engstirnig gesehen. Unsere Gesellschaft im wissenschaftlich technischen Fortschritt weit vorn, doch im sozial empathischen Bereich hinterher hinkend, manchmal sogar rückschrittlich. Gut verpackt, gewürzt mit einer ausgewogenen Prise sarkastischen Humors, so kommt diese Gesellschaftskritik daher.«
Zwerchfell unter Virenangriff von
Corona ist nicht lustig. Und dennoch gelingt es dem renommierten Medizinprofessor Peter Biro vom Universitätsspital Zürich, dieses Thema von einer ganz anderen, einer heiteren Seite anzugehen: Er begegnet dem tückischen Virus und seinen verheerenden Auswirkungen einerseits mit dem Know-how eines Wissenschaftlers und setzt ihnen andererseits eine Portion (respektvollen) Humor entgegen. So denkt der wortwitzige Autor pointiert über die Gefahren der häuslichen Quarantäne, Verschwörungstheorien und verhinderte Hamsterkäufe nach – und führt sogar ein persönliches Interview mit dem Erreger. Ein nachdenklich stimmendes und keinesfalls belustigendes Nachwort setzt einen faktenorientierten Schlusspunkt unter diesen Reigen. Kurzum: Dieses Buch nimmt dieser belastenden Zeit ein wenig von ihrer Schwere.
Wie entsteht Wortkonfekt?: Gute Texte sind wie Pralinen …
Wie viel Mut und Provokation verkraftet ein Text? Entspinnt sich aus der Angst vor dem weißen Papier die eigentliche Kraft des Dichtens? Aus welchen Zutaten setzt sich eine gute Geschichte zusammen und gibt es ein Patentrezept für schriftstellerisches Talent? Dieses kleine, aber feine Büchlein liefert Antworten, Anregungen, Tipps rund ums Schreiben – allerdings anders als ein gewöhnlicher Ratgeber: mit Essays nämlich von 14 Autoren, die das Thema satirisch, journalistisch, philosophisch oder ganz pragmatisch angehen. Ausgewählte Aphorismen runden jedes Kapitel stimmungsvoll ab: von Goethe und Kafka über Tucholsky und Seneca bis zu Heine und Schopenhauer.
Zum Teufel mit Kafka
Leopold ist ein schwer gebeutelter Mann. Er hat eine Schwiegermutter, die er hasst und mit der er mehr Zeit verbringen muss, als ihm lieb ist. Warum? Seine Frau will es eben so. Die hat nämlich einen ausgeprägten Mama-Komplex. Das wäre an sich schon schlimm genug, wenn da nicht auch noch der Rest seiner sonderbaren Familie wäre: Seine pubertierenden Zwillinge, der schwerhörige Vater, die verträumte Mutter, die gefräßige Tante und der transsexuelle Bruder halten ihn ganz schön auf Trab. Zum Glück gibt es da noch Gregor, Leopolds einzigen Freund. Der wohnt einsam in einem verlassenen Haus mit Madame Lunette zusammen, einem äußerst einsilbigen Papagei. Doch auch Gregor hat mehr Macken als ein 20 Jahre altes Auto.
Der Tag, an dem die Farben aus der Welt verschwanden
Hat der Wind eine Seele? Kann Sehnsucht sprechen oder Neid über den Boden rollen? Wie sieht es im tiefsten Innern einer Pfütze aus? Und was geschieht eigentlich, wenn alle Farben aus der Welt verschwinden?
24 Autoren schreiben über das Mysterium des Lebens, dessen Wirklichkeit nicht selten mit der bunten Vielfalt des Irrealen zu einer faszinierenden Wahrheit verschmilzt.
Im Jenseits gibt es keine Pralinen
Stillos wie eine schlaffe Mettwurst sackt Albert Friedberg auf dem eiskalten Fußboden seiner Küche zusammen – und stirbt. Umgehend ernüchtert ist er, als er sich bei seiner eigenen Beerdigung wiederfindet und unmittelbar danach in einer gegenstandslosen Landschaft auf Heinrich Böll, sein großes Idol, trifft. Nicht weniger aufwühlend ist die Begegnung mit seiner Mutter, mit der er entlang einer mit Emotionen und Erinnerungen gesäumten Straße ein rot getünchtes, gebäudeähnliches Konstrukt erreicht, das sogenannte Syndikat. Dort sieht sich der Schriftsteller inquisitorischen Fragen gegenüber, die mit zügelloser Schamlosigkeit in ihn eindringen. Ausgesetzt einem Strom von Erinnerungen, Zweifeln und Selbstreflexionen, gelangt er zu einer bitteren Erkenntnis. Ist das die Chance für einen Neuanfang? Und kann Heinrich Böll ihm dabei sogar helfen?
Abgestürzte Absinthtorte: Eine Melange aus lukullischen und literarischen Genüssen. Extravagante Rezepte treffen auf feinsinnige Geschichten.
Genuss steht für Lust, Wonne und Sinnesfreude. Er kann magisch, märchenhaft, mystisch oder auch geheimnisvoll sein. Die 34 Geschichten in dieser Anthologie widmen sich dem facettenreichen Thema mit literarisch-künstlerischer Gewandtheit. Sie sind die besten des CarpeGusta-Contests 2016. Autoren aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Dänemark, Chile und Japan hatten sich darum beworben.
Lesen und genießen! Dazu lädt dieses Buch ein – am besten bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Torte. Die Rezepte dazu liefert es gleich mit: »Verruchte rote Lola«, »Rêve de Champagne« oder »Etude in Türkis« zum Beispiel. So lauten die vielversprechenden Namen der süßen Verführungen. Die Torten sind kleine Meisterwerke, die prachtvollen Fotos ein wahrer Augenschmaus. Ihr Gaumen wird die Kreationen lieben und beim Schlemmen immer wieder auf ungewohnte, vielfach besondere Zutaten treffen: Superfoods, Algen, Hanf – und Absinth!
Entschuldigen Sie, wo geht’s denn hier zum Galgen?
Lieblich, skurril und bitterböse: Humor hat viele Gesichter. Das beweisen die zehn Geschichten dieses Erzählbandes. Sie beschwören zum Teil groteske Situationen herauf, die zum Schmunzeln und Nachdenken anregen. Eins haben sie alle gemein: Sie entführen den Leser zu einem ausgelassenen Spaziergang durch eine heiter-beseelte Landschaft.
„Der Genuss des Humors setzt höchste geistige Freiheit voraus“, stellte Friedrich Hebbel einst fest. Doch was macht eigentlich das „Komische“ aus? Novalis und Arthur Schopenhauer liefern theoretische Erklärungsversuche, Kurt Tucholsky mit seinen „Ratschlägen für einen schlechten Redner“ praktische.
Der Geschmack verlorenen Glücks
„Melancholie ist das Vergnügen, traurig zu sein.“ Poetisch eindrucksvoll dargestellt wird Victor Hugos Maxime in den 13 Geschichten dieses Erzählbandes. Die Autoren laden mit sublimer Eindringlichkeit dazu ein, die Essenz des Seins noch einmal neu zu überdenken: Stehen Vergänglichkeit und Liebe oder Tod und Leben tatsächlich im Gegensatz zueinander? Der Weg zu den Antworten führt über einen stillen Pfad, an dessen Ende sich überraschende Erkenntnisse erheben.
Getrübter Blick
Ein Psychothriller, in dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint! Die Begegnung mit der blinden Runa stößt in Robert das Tor zu einer schleierhaften Welt auf. Der Journalist lässt sich von der eigenwilligen jungen Frau in den Bann ziehen. Nicht Liebe zieht ihn jedoch zu ihr hin; die beiden verbindet vielmehr eine tiefe Seelenverwandtschaft. Dabei fühlt er sich von ihr anfangs gleichzeitig auch abgestoßen – insbesondere, nachdem Runa ihm völlig unvermittelt offenbart, dass er in Gefahr sei. Weshalb, das weiß sie zunächst selbst nicht. Doch im Laufe der Zeit werden ihre Warnungen immer spezifischer. Die orakelhaften Worte der Blinden lassen Robert fortan nicht mehr los. Sie haben eine regelrecht hypnotische Wirkung auf ihn. Der ohnehin gesundheitlich angeschlagene Robert gerät dadurch in einen Strudel voller Selbstzweifel, Ängste und zermürbender Gedanken. Außer sich vor Sorge macht seine Freundin Nina die vermeintliche Nebenbuhlerin für Roberts Kummer verantwortlich und versucht, diese Freundschaft zu unterbinden. Ninas Gefühle schlagen allerdings rasch in Hass und Aggressionen gegenüber Runa um – so sehr, dass Robert beginnt, sich vor der übermächtigen Nina zu fürchten. Wegen Runa kommt es zwischen ihr und ihm immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen, bis die Situation eines Tages eskaliert: Bei einem handfesten Streit bringt Robert Nina um. Noch am selben Abend stellt er sich. Aber die Leiche ist auf mysteriöse Weise verschwunden. Schlimmer noch: Es fehlt jegliche Spur von ihr…
Zwischen den Sirenen: Mit Poesie durch Pandemie
Unter dem Namen „Mit Poesie durch Pandemie“ haben sich verschiedenste Lyrikerinnen und Lyriker aus dem deutschsprachigen Raum zusammengeschlossen, um für mehr Solidarität und Sichtbarkeit in unübersichtlichen Zeiten einzustehen. Die entstandene Anthologie mit über 30 Poeten bildet einen Querschnitt der Aktion ab, die zwischen dem 30. März und 10. Mai 2020 auf Facebook entstand und in dieser Publikation als Zeitzeuge verwahrt wird.
Die Leiden des jungen Werther
Der Enthusiasmus für Goethes Jugendwerk speist sich maßgeblich vom expressiven Pathos des Wahlheimer Jünglings. Wie er sich mit apodiktischer Bestimmtheit dem Gefühl des Lebensüberdrusses hingibt, auf solch lamoryant und zugleich wollüstige Weise hat in der Weltliteratur noch keine poetische Figur seinen Seelenschmerz zur Schau tragen dürfen. Unbefangen flirtet Werther mit dem Tod. Zwanglos kokettiert er mit seiner Jenseitssehnsucht. Hemmungslos gewährt er Einblick in die Tiefen seiner von Destruktion geprägten Gedanken. Dabei entstehen Seelenlandschaften, in denen Allegorien voller bildgewaltiger Symbolismen aufblühen. Goethe hat damit einen metaphorisch begehbaren Gefühlsraum geschaffen, in dem sich der Leser – gerade wegen dieser emphatischen Authentizität des Erzählduktus – sozusagen „zwangsweise“ in emotionaler Eintracht mit seinem Protagonisten wiederfindet.
Werthers Freitod
Die Autorin beschreibt in diesem Buch das Phänomen der Selbsttötung in Goethes „Werther“ und bei seinen dramatischen Nachfolgern. Im Vordergrund steht die ausführliche Analyse der suizidalen Entwicklungen Werthers, Klingers Helden aus „Otto“, dem „Leidenden Weib“, der „Neuen Arria“ und den „Zwillingen“, Maler Müllers „Golo und Genoveva“, Wagners „Reue nach der That“ sowie Leisewitzens „Julius von Tarent“. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass Goethe den Freitod beziehungsweise die destruktive Veranlagung und Entfaltung seiner Titelfigur nach einem bestimmten Modell konzipiert hat: Werther durchläuft einen „innerseelischen Zerstörungsprozess“, der sich aus zehn Phasen zusammensetzt und der unweigerlich mit dem Suizid endet. Der Vergleich mit Werthers literarischen Leidensgenossen offenbart, dass sie sich alle sehr ähneln: Die Autoren haben ihre Figuren sämtlich rebellisch und sozialkritisch konzipiert. Alle Protagonisten sind durch ihre bis zum Rausch gesteigerte Gefühlsintensität melancholische Einzelgänger, deren tödliche Schwäche von Beginn an sichtbar wird. Nahezu exhibitionistisch stellen sie ihren Schmerz zur Schau, kurz vor dem finalen Schritt bemächtigt sich die Todesbegeisterung aller Helden. Ihre emotionale und körperliche Selbstaufgabe ist am Ende dieses Prozesses daher keine Verzweiflungstat, sondern eine überlegte und freiwillige Vernichtung des eigenen Lebens. Mit dem Suizid berufen sie sich ein letztes Mal auf ihr Selbstbestimmungsrecht. Sie nehmen sich das Recht und die Freiheit, selbst über ihr Leben zu verfügen und suchen im Tod die Freiheit.